DaWa 128 – Endlich wieder Wurstgulasch in Aue

Schön war’s in der Friedensstadt. Schöne Gegend, nette Leute, frisches Bier, bunte Karten. Eine davon kassierte Rune Jarstein. Eine besonders schöne, knallige.

Apropos kassiert: Hertha kassierte auch. Vier Tore. 

Der Rest ist wildes Geschimpfe. 

Zwischendurch* schweifen wir ab.

(*den Hauptteil der Sendung – immer wieder)

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10 Gedanken zu „DaWa 128 – Endlich wieder Wurstgulasch in Aue

  1. Die Zeiten in denen sich Hertha harmonietrunken der Mittelmäßigkeit hingegeben hat, waren die Zeiten, in denen die Oberen die wirtschaftlichen Realitäten in der Bundesliga anerkannt haben. Aktuell wird das Traumgebilde aufgebaut, man könnte sich mit ein paar Finanzspritzen in die Champions League rein kaufen. Wiedervorlage in fünf Jahren: dann ist die Knete alle, es kommt nicht ausreichend nach, das strukturelle Defizit hat sich verdoppelt bis verdreifacht, Larsi, Klinsi und Co. sind über alle Berge – und Hertha ist endgültig im Arsch. Aber Luftschlössel sehen halt immer so schnieke und gemütlich aus…

    1. Sie haben die Realitäten erkannt, trotzdem ist ja anscheinend immer noch nicht gut genug gewirtschaftet worden, denn sonst wäre Hertha ja überhaupt nicht in die Lage gekommen, sich vor einem Investor wie KKR oder den Neuen so auf den Boden zu schmeissen.
      Preetz hat mehr oder weniger sportlich verwaltet was nach Hoeneß übrig blieb, Schiller aber ist z.B. seit 1998 hier laut Homepage verantwortlich für die Finanzen. Vielleicht sehe ich es falsch, aber ich finde man darf dann nach 20 oder 21 Jahren schon mal vorsichtig fragen, was das finanzielle Resultat seiner Arbeit ist.

      Das Traumschloss Champions League ist natürlich absoluter Blödsinn. Ich sehe es auch so dass es hier jetzt ein erhebliches Risiko gibt, insbesondere dann wenn es 2020 in Liga 2 endet (-> TSV 1860). Dann kannste eigentlich besser direkt neu anfangen, oder du bleibst wie der HSV auf Dauer abhängig und im Netz des Investors und lässt dir diktieren wo es lang geht und mit wem.

      Ambitionen sollte man haben, ja, aber ich würde erstmal einfach anfangen nicht mehr auszugeben als einzunehmen und auf dieser Basis mit Hilfe des Investors Stück für Stück etwas Nachhaltiges aufzubauen und vor allem professionellere, oder auch einfach andere Strukturen zu schaffen mit anderen Leuten und somit anderen Ideen und Ansichten.
      Hier ist Klinsmann mal ein hoffentlich guter, erster Schritt, bin gespannt wie sich das entwickelt speziell auch das Verhältnis zur aktuellen Leitung. 🙂

      Ich schätze den Herrn Rohr als sachlichen, realistischen Journalisten ein, dieser zitierte Satz meinte sicher nicht: Kohle da, alles austauschen, und CL wird kommen sondern das im vorherigen Absatz grob skizzierte Szenario. 😉

      1. Ich hatte es bereits am 26.11.2019 hier geschrieben, und leider, leider scheint meine Vermutung sich als richtig herauszustellen. Gegenbauer, Preetz und Ingo Schiller wissen mehr und haben ihren Abgang vorbereitet. Die kennen nicht nur die finanzielle Situation von Hertha BSC, sondern auch die wirklichen Vertragsdetails mit dem Investor. Für jeden der die wirtschaftliche Entwicklung von Hertha BSC beoachtet hat, kommt das auch nicht überraschend. Laut Uwe Bremer von der Berliner Morgen hatte Hertha BSC die Lizenz für die Saison 2019/20 nur unter der Auflage erhalten, das Hertha BSC regelmäßig seine Finanzdaten an die DFL meldet, siehe Berliner Morgenpost vom 23.04.2019. Die DFL wird dafür schon ihre Gründe gehabt haben. Dann kam im Juni die Meldung vom Einstieg des Investors. Das geschieht nicht über nacht. Wie gesagt, Ingo Schiller Michael Preetz und Gegenbauer wissen mehr als wir alle zusammen.

  2. (Notiz an mich selbst: Nie wieder im Online-Formular antworten – irgendeine aus Versehen ausgelöste Tastenkombination wird immer deinen Text auf ewig ins Nirwana schicken)

    Dennoch folgt jetzt einer meiner länglichen Kommentare (hi Steffen!)…

    Zunächst mal muss ich als Exil-Herthaner konstatieren, dass der Berliner „an sich“ wohl erst zur Höchstform aufläuft, wenn Sarkasmus und Zynismus gefragt sind. Daher vielen Dank für den ersten Teil dieses Podcasts, der auch bei mir therapeutische Wirkung entfaltete!

    Aber was den gesellschaftsrechtlichen letzten Teil angeht: [Euronics]Leude, Leude, Leude…[/Euronics]. Wie sagt der Jurist doch so schön? Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung. Manchmal reicht ein Blick auf Google auch. Hier mal zwei auf die Schnelle ausgegrabene Links dazu:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hertha_BSC#Struktur
    https://www.haufe.de/recht/deutsches-anwalt-office-premium/1-aktienrecht-b-der-kgaa-aufsichtsrat_idesk_PI17574_HI11463499.html
    So, jetzt könnt ihr weitermachen 😉

    Inzwischen sind ja viele Spekulationen von der Wirklichkeit überholt worden. Dass Covic nicht mehr zu halten sein würde, war wohl nach dem Augsburg-Spiel auch ihm klar. Die Frage ist natürlich, was da schief ging. Ich habe einen Verdacht, der auf einer Analogie basiert, die aus meiner Sicht in den letzten Jahren immer valider wurde. Meine Liebste ist seit vielen Jahren Lehrerin für 10. Klassen an einer Werkrealschule (eine Art verlängerte Hauptschule in BaWü). Wenn ich höre, was sie aus ihrer Praxis erzählt, und das vergleiche mit der Welt des Profi-Fußballs, dann sind die Parallelen offensichtlich. Junglehrer z.B. bekommen nur schwer einen Fuß in die Tür, während bei alten Hasen (das „alt“ bitte nicht an meine Liebste weiterleiten…) in der Regel das Heben einer Augenbraue reicht, um Ordnung in den Laden zu bekommen. Da geht es um eine Autorität, die man entweder von vornherein mitbringt oder sich mit der Zeit erwirbt. Oder eben gar nicht hat. Wir alle kennen Pál. Der scheint in sich gefestigt (was nicht ausschließt, sich der eigenen Defizite bewusst zu sein), macht nicht den Eindruck, als müsse er irgendjemandem etwas beweisen, und zieht einfach ein Ding durch. Was dann vermutlich auch irgendwann zum nicht mehr lösbaren Konflikt mit dem GF Sport geführt hat. Ante Covic sehe ich nicht so. Der erscheint auf den ersten Blick „moderner“, was aber auch „angepasster“ heißen kann, und die Meute, ob Schüler oder Fußballer, riecht Anzeichen von Schwäche sofort. Was Sympathie nicht ausschließt – oder im Gegenteil: Ein guter Trainer muss den Spielern nicht unbedingt sympathisch sein. Sie müssen ihn „nur“ respektieren. Also meine Vermutung wäre, dass es damit etwas zu tun hat, und dass er alte Platzhirsche nicht lange hat auf seine Seite ziehen können. Vermutlich war es ein Fehler, Covic im Profi-Fußball gleich in Liga 1 beginnen zu lassen. Der auch seine Aussichten reduziert, in niedrigeren Ligen einen Neustart zu wagen, was ihm wohl von Anfang an zu wünschen gewesen wäre. (Wie aber auch zu hören war, hätte er sich selbst schon als die bessere Wahl gegenüber Dárdai gesehen…)

    Und damit kommen wir zur nächsten Personalie des Podcasts, dem „GF Sport“. Selbstverständlich ist das Scheitern von Covic auch eine Niederlage von Preetz, und Henry weist zu Recht auf die vielen Missgriffe hin, die Preetz auf der Trainerposition zu verantworten hat. Ich bin zwar meilenweit weg von Berlin, aber mein Eindruck ist, dass Preetz mit starken Persönlichkeiten auf der Trainerbank ein Problem hat. Trainer, die für ihre Anstellung dankbar sind, liebt er, aber sie sollen ihm fürderhin auch huldigen. Dass Typen wie Dárdai bestimmte Spielchen nicht mitmachen wollen, lässt sie dann in Ungnade fallen. Und zwar so sehr, dass sie noch nicht mal wieder als Interimstrainer in Frage kommen, wenn ihr Nachfolger es verbockt hat.

    Jetzt sind wir wieder im Bereich der Spekulation. Meiner Ansicht nach gibt die Ernennung Klinsmanns (und seines gesamten Stabes!) der Einschätzung Michas Recht, dass Preetz‘ Zeit zwar abgelaufen ist, die Trennung aber frühestens zum Ende der Saison vollzogen werden wird. Klinsmann war ganz sicher nicht Preetz‘ Wahl, auch wenn das jetzt so verkauft werden soll. Da haben dann wohl schon noch deutliche Worte des Investors dazu geführt, dass beide Seiten ihre Prioriäten neu sortierten…

    Mir selbst wäre Bruno lieber gewesen. Dass er Feuerwehrmann kann, hat er beim HSV bewiesen, und dass er auch mehr kann, in Wolfsburg. Aber das wäre wohl auch die Wahl von Preetz gewesen. Was einen wiederum verunsichern kann…

    Wir können nicht mehr sagen als: Es bleibt spannend. HaHoHe!

    1. @werwohlf: frei nach KH-Rummenigge: immer wieder mal paste&copy drücken bei längeren Texten, den Formularen kann man nie trauen 😉

      //Klinsmann nicht Preetz‘ Wahl

      Das unterstützt die „Machtübernahme-Theorie“ und bedeutet 1., dass der Investor jetzt vollends das Sagen hat durch seine Kohle und 2. die wahre finanzielle Situation bei Hertha eine Katastrophe sein muss.

      Wenn die Theorie stimmt, ist eine Trennung der GF zum Saisonende eigentlich zu spät, denn sonst hast du dann über Monate faule Eier im Nest. Ich weiss nicht wie ‚die Neuen‘ da positiv und progressiv arbeiten sollen in sonem Verein, wo die Strukturen im Hintergrund nicht stabil und geklärt sind.

      Oder Schiller und Preetz werden in der Winterpause „freigestellt“. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen dass einer von denen, vor allem auch Preetz, freiwillig hinschmeissen. 🙂

      Spannend wird es, ich sage aber auch dass das jetzt mal nötig ist. Mir gefällt die positive Energie und Professionalität, die Klinsmann allein schon auf den PKs ausstrahlt. Bei Dardai, Covic und auch Luhukay wirkte das immer meist defensiv, wie eine Trauerveranstaltung. Das letzte Mal, wo das alles nach vorne gerichtet wirkte war (leider) unter ‚Markus B. aus M. an der I.‘ 😉

      Bis auf die gute Transferpolitik, die Henry richtig erwähnte, gibt es wenige Lichtblicke in den letzten 10 Jahren und es kann vor allem nicht sein, dass hier jedes Jahr x-Millionen Miese gemacht werden und uns auf der Mitgliederversammlung -übertrieben gesagt- als Gewinn verkauft werden. Dazu kommen dann viele weitere Geschichten wie z.B. ja auch das amateurhafte Management der Stadionfrage.

      Wie Steffen Rohr im kicker treffend formulierte:
      „Die Jahre, in denen sich Hertha harmonietrunken und bequem in der eigenen Mittelmäßigkeit eingerichtet hat, sind allem Anschein nach vorbei.“

  3. Was ich jetzt schreibe ist eine reine VERMUTUNG, die auf allgemein zugänglichen Informationen beruht. Preetz und Ingo Schiller haben sich unmittelbar nach den Vertrag mit dem Investor langlaufende Verträge geben lassen. Preetz über 3 Jahre und Schiller über 5 Jahre. DIe und Gegenbauer kennen den Vertragsinhalt ganz genau. Gegenbauer wird 2020, so vermute ich, nicht mehr für das Amt des Präsidenten kandidieren, und Preetz und Schiller werden mit einer fetten Abfindung gehen. Die kennen die wirkliche finanzielle Situation von Hertha und die kennen den Vertragsinhalt mit Tenor! Das sind Finanzprofis, und werden Hertha nicht 224 Millionen Euro ohne Absicherung überlassen! Wer sagt denn, dass der Investor das Geld nicht zurückfordern kann? Ich erwarte den baldigen Abgang von Preetz, Ingo Schiller und Gegenbauer. Aber wir werden ja sehen, ob ich Recht behalte.

    1. LIeber Wily_Winzig,

      auf welcher Rechtslage soll ein Investor denn sein Geld zurückfordern können?
      Er kann die Anteile lediglich wie einst KKR verkaufen. Ob Hertha hier ein Vorkaufsrecht hat, wurde dieses Mal nicht publiziert.
      Gegenbauer meinte bei der letzten Wahl, als er schon das Publikum mit einer Preetz-Forderung erpresste, dass dies seine letzte Amtszeit sei.
      Keine Ahnung, ob er davon abgerückt ist – bin in Kiel zu weit vom Tagesgeschäft weg.

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