Zwar hat Hertha nicht gespielt, bestimmt aber dennoch die Nachrichten zwischen Charlottenburg und Erkner: die Mannschaft muss in Quarantäne. Loriot hätte gesagt: “Das kommt jetzt etwas ungelegen.” Was das für Hertha und die noch ausstehenden Spiele in der Endphase der Saison bedeutet, besprechen wir in kleiner Runde.
Reichlich Aufregung gab es in der vergangenen Woche um ein Interview, das Herthas Torwarttrainer Zsolt Petry einer ungarischen Zeitung gab. Die dort wiedergegebenen Äußerungen veranlassten Hertha dazu, den langjährigen Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung freizustellen. Zurecht?
Ein Spiel wie ein zu lang gebratenes Rindersteak, zäh und ledrig und nur mit ganz viel Grillsauce irgendwie zu ertragen. Nach drei Minuten war das Feuerwerk abgebrannt, danach brannte es vor allem unterm Dach.
Gemischte Gefühle in der Hertha-Welt. Nach der ernüchternden Niederlage in Dortmund gab es am gestrigen Sonntag einen überzeugenden 3:0 Heimsieg gegen Leverkusen. Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Zumal nicht in dieser Deutlichkeit.
Endlich, endlich, endlich gelingt Hertha der dringend notwendige, hochverdiente Sieg. Gegen sehr passive Augsburger setzten sich unsere blau-weißen Helden hochverdient mit 2:1 durch. Und alle sind wir tausend Tode gestorben, als sich Dodi den Ball schnappte und zum Elfer antrat.
Zwischendurch schweifen wir ab.
Es fühlt sich an wie am Murmeltiertag: Hertha spielt gut gegen einen nominell viel besseren Gegner, dominiert phasenweise das Spiel, erspielt und erkämpft sich hochkarätige Torchancen…und steht am Ende wieder mal mit leeren Händen da. Sehr frustrierend.
Schwere Zeiten für Hertha. Wieder mal hat man ganz passabel mitgespielt, wieder mal gab es am Ende aber nichts zu holen. Fleißnoten bringen keine Punkte.
Sie seien die ganze Woche nur gehüpft, hatte Dardai auf der PK vorm Auswärtsspiel in Stuttgart gesagt, um gegen Kalajdzic besser verteidigen zu können. Der Angesprochene war darüber offensichtlich bestens im Bilde und machte sein Tor trotzdem: per flachem Flugkopfball. Das war so nicht vorgesehen.
Hertha hat zwar das Heimspiel gegen Bayern mit 0:1 verloren, allerdings auch eine beeindruckende, unerschrockene Vorstellung abgeliefert. Gegen eine schwächeren Gegner, soweit herrscht Einigkeit, hätte diese Leistung mindestens zu einem Unentschieden, wenn nicht sogar zu einem Sieg gereicht. Über die Bedeutung dieses Spiels für die restliche Saison hingegen sind wir uns gar nicht einig.
Wie ein warmer Mantel in einer zugigen Nacht legten sich Dardais erste Pressekonferenzen über die hochgezogenen Schultern der Herthaner. Da war er wieder, unser lieber Pal. Mit genau derselben Sprache, mit demselben Auftritt. Als wäre er nie weg gewesen.