DaWa 112 – Mama, bin ich wirklich ein Eisbär?

Das Papier, auf dem sich die Aufzeichnungen über das letzte gute Heimspiel finden lassen, vergilbt langsam. Dieses Mal waren es die Düsseldorfer, die Hertha die Grenzen aufgezeigten. Mehr muss man zu diesem Spiel kaum noch sagen. Ein super Spiel - sagt der Trainer.

Die Stimmung unter uns Dreien schwankt zwischen dickem Hals und stoischem Gleichmut. Während der eine die Heugabel schwingt, lässt der andere die Saison gemütlich ausklingen. Einig sind sich alle, dass Hertha von Glück reden kann, dass die Punkte in der Hinrunde reichlich eingesammelt wurden. In der derzeitigen Verfassung könnte einem sonst Angst und Bange werden.

Zwischendurch schweifen wir ab.

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2 Gedanken zu „DaWa 112 – Mama, bin ich wirklich ein Eisbär?

  1. Da dachte ich mir doch: Wenn mir einer diesen Grottenkick von der Seele streicheln kann, dann die gewohnt nüchtern und spröde analysierenden Jungs von Damenwahl. Und siehe: Ich hatte Recht. Danke dafür!

    Was zum Trainer: Die verschiedenen Aspekte des Themas habt ihr ja alle exzellent herausgearbeitet. Meine eigentlich gar nicht so bescheidene Meinung zu dem Thema ist: Es gibt ja zwei Welten im bezahlten Fußball. Die eine Welt geht davon aus, dass der Weg des eigenen Vereins immer nur nach oben geht, egal was der Zufall und die anderen so treiben. In dieser Welt hat eine Mannschaft auch mit einem zunächst erfolgreichen Trainer nach ein paar Saisons einen Durchhänger, und darauf wird dann in der Regel so reagiert, dass man diesen Trainer wieder feuert. Diese Welt ist mit Abstand die größte. In der zweiten Welt will man nicht mehr sein, als man ist, und hält sowohl am Konzept als auch in der Regel am Trainer langfristig fest. Diese Welt ist sehr klein, und in ihr spielen interessanterweise Mannschaften aus Ba-Wü eine prominente Rolle: Nehmen wir Freiburg, nehmen wir Heidenheim. Dort würde kein Reporter in einer kritischen Situation die doch sonst so beliebte Frage an Manager oder Vorstand richten, ob oder wie lange man denn noch mit dem aktuellen Trainer weitermachen wolle. Jedenfalls nicht, wenn er nicht angeschaut werden will, als hätte er gerade eine Frage zum dritten Inning gestellt. Für das ganze Theater Profi-Fußball bis hin zu den Gossen von „Doppelpass“ oder „Wontorra“ sind solche Vereine natürlich Gift – da stellt man lieber den Trainer der Bayern in Frage, wenn der FCB nicht 33 Spieltage vor Saisonende schon uneinholbar vorne liegt oder in der Champions League an bayerisch gefühlten Dorfvereinen wie Liverpool oder Real scheitert.
    Die Frage ist: Zu welcher Welt gehört Hertha? Ich muss zugeben: Auch mir ist eine Saison ohne Abstiegsstress lieber. Dazu habe ich in meinem Leben schon zu viele Abstiege meiner A-(Hertha) und B-(KSC)Lieblingsclubs hinter mir. Ich will mitfiebern, möglichst am Samstag um 15.30 Uhr (wenn auch fast nie vor Ort), und nicht zu den Zeiten, die so schön in „Immer dabei“ aufgezählt werden. Und in der Gewissheit, das auch nächstes Jahr tun zu können. Immer mit der Hoffnung, dass es vielleicht dann mal den Ausschlag nach oben geben wird, der einen in europäische Gefilde spült. Von daher würde es mich sogar freuen, wenn Hertha der kleinen süddeutsch dominierten Welt beiträte.
    Ob jetzt Dárdai der Trainer ist, mit dem das gehen soll, darf man mich nicht fragen. Ich bin ein absoluter Fan von ihm und will, dass er den Job ewig macht. Aber okay: Selbst wenn man zum Schluss kommt, dass er sich bei der Mannschaft abgenutzt hat (den Effekt soll es außerhalb von Freiburg und Heidenheim ja geben) – wo ist denn die Granate, die es besser macht? Und dann noch zu Hertha will? Was Dárdai immer wieder betont, ist, dass er eigentlich noch ein junger Trainer ist und immer noch lernt. Vielleicht wäre es wirklich das Beste, man gäbe ihm so einen „Laptop-Trainer“ als neuen Impuls an die Seite.

    Und zur Weltstadt Berlin: Sorry, Freunde, aber Berlin ist doch nur hip, weil alle wollen, dass es hip ist. Im Kern ist Berlin Provinz. Heute mehr denn je. Geografisch weit im Osten der Republik, ökonomisch weit unten in der Republik (so ziemlich die einzige Hauptstadt, die das BIP des Landes nach unten zieht) und politisch – naja, ich sage mal lieber nichts. Jedenfalls passt eine Gentrifizierungs-Angst, die mit dem Verzicht auf Gebäudesanierung bekämpft werden soll, mit dem Gehabe einer Weltstadt kaum zusammen. Und Flughäfen sollten für Fluggesellschaften und Passagiere zur Verfügung stehen und nicht nur einen Lottogewinn für diverse Profiteure darstellen (sorry, das war wenig originell, aber die Lage ist eben so). Wenn irgendwer morgen Prag, Budapest, Zagreb oder Bukarest zum neuen „place to be“ ausruft, macht sich der Hip-Set eben dahin auf. Und zurück bleiben die wenig hippen Berliner, mit sich allein gelassen. Ich als jemand, der Berlin schon kannte, als man in Restaurants noch nicht auf Englisch angequatscht wurde, fände das übrigens noch nicht mal so fürchterlich schlecht… Also nix Paris St. Germain, nix ManCity – bleibe im Kiez und nähre dich redlich!

  2. Erstmal mein Kompliment,dass Ihr euer Konzept über die Jahre jetzt schon erfolgreich durchzieht. Ich habe angesport durch Euren Podcast im letzten Jahr mit meiner wolke sowas zu einem anderen Thema mal gestartet, doch das ist dann wieder eingeschlafen. Mal schauen vielleicht machen wir es dieses jahr wieder weiter.

    Zum Thema, die Situation jetzt wird für Preetz natürlich immer schwieriger, Differenzen zwischen ihm und Dardai sind unübersehbar und wie es zwischen Mannschaft und Trainer aussieht,wissen wir nicht.
    Fakt ist aber dass dieses Mal die „krise“ eben nicht eine der Rückrunde ist,sondern eine die nach dem 6.Spieltag begann, denn seither gab es bescheidene 22 Punkte in 22 Spielen.
    Ich weiß nicht was Preetz in den letzten sechs Spielen erwartet, ich vermute mindestens 10 oder 12 Punkte,sozusagen ein deutliches zeichen der Mannschaft ,wir wollen weiter mit Dardai und von Dardai, es geht auch Rückrunde etwas besser als in den letzten Jahren.

    Was bei Hertha möglich ist, mit dieser Stadt im Hintergrund, in dieser Liga mit seinem bestehenden System ist fast schon einen 2 -3 Stunden Podcast wert. 😉

    lg sunny

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