DaWa 165 – Das Ende einer Ära

Die alte Dame hat die blau-weiße Waschmaschine auf Schleudergang gestellt. Dabei hat es nicht nur Trainer Labbadia erwischt, sondern auch Michael Preetz. Letztlich nicht unerwartet wird dieser den Verein nach 25 Jahren verlassen. Was für ein Einschnitt.

Außerdem wurde heute der neue Trainer vorgestellt. So richtig neu isser ja nicht: Pal Dardai ist der alte Neue. Sex mit dem Ex oder genau der richtige Coach für die schwierige Zeit? 

Zwischendurch schweifen wir heute beinahe überhaupt nicht ab.

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9 Gedanken zu „DaWa 165 – Das Ende einer Ära

  1. @Chronik

    S5 ist mittlerweile auf homöopathische Provisionsbeiträge runter gehandelt worden, wenn man einstigen Aussagen eines Uwe Bremer Glauben schenken darf.
    Es hieß damals, im Zuge des KKR-Einstiegs (übrigens heute vor sieben Jahren) sei S5 zwar bis 2025 verlängert worden, aber eben auf drei Prozent runter gehandelt worden.
    Vielleicht geben sie ja deswegen nicht mehr so viel Gas bei der Sponsorensuche?

    „Mit Blick auf die vermutete positive Entwicklung bei den TV-Geldern (ab 2017) wollte Hertha unbedingt von den zuletzt gezahlten 12 % an Sportfive runter.

    Die französischen Eigentümer von Sportfive haben der deutschen Depandance (in Hamburg) gesagt, dass sie es nicht akzeptieren würden, wenn Sportfive statt 12 % künftig 0 Prozent von Herthas TV-Geldern kassieren würden.

    Also hat Hertha mit Sportfive ein Paket geschnürt. Das beinhaltet:

    – eine Absenkung von 12 auf 3 Prozent bei den Einnahmen aus der zentralen TV-Vermarktung.
    – eine Einmal-Zahlung von Hertha an Sportfive im einstelligen Millionen-Bereich.
    – und eine Verlängerung des Vertrages von Hertha mit Sportfive bis 2025.““

    Quelle: transfermarkt.de, weil der Blog ja abgeschalten wurde

    1. Chronik 2:

      Hier hattet Euch in der Vorwoche gefragt, welche Qualifikation AF3 für den Posten des Sportdirektors mitbringt, weil er ja bisher nicht in Erscheinung trat.

      Da frage ich mich:

      Wie war es denn bei Preetz?
      Er hatte wohl ein Fernstudium abgeschlossen, dann den Assistenten von Hoeneß gemimt. Was er wirklich entscheiden durfte in den Jahren, ist doch mehr als fraglich.

      Oder seht Ihr das anders?

      1. Chronik 3:

        Dardai wurde 2019 nicht entlassen, sondern der Vertrag wurde schlichtweg nicht verlängert.

        Das war schon bei Funkel so, abgsehen vom Sabbatjahr.

    1. Genial! Das war so naheliegend, dass man es bei der Aufnahme quasi übersehen musste!

      Gruß
      Steffen

  2. Hallo Leute,

    seit ewigen Zeiten mal wieder Senf von mir. Was nicht an euch, nicht nur an Hertha, sondern vor allem an meinem neuen Job liegt, der – auch corona-bedingt mittwochs keine lange Heimfahrt vorsieht, weil ich eh zu Hause bin. Und da finde ich – shame on me – immer wieder attraktivere Verwendungen meiner knappen Zeit, als einem Podcast zu lauschen. Aber wenn, dann natürlich nur eurem…

    Ich war schon ziemlich enttäuscht und sauer ob des Wechsels von Dárdai zu Čović und würde da auch Steffen widersprechen wollen: Eine Maßnahme ist falsch, wenn die Folge daraus nicht durchdacht und nicht angemessen ist. Ja, man kann nachvollziehen, dass man nach dem – das sollte niemand übersehen – noch reichlich unerfahrenen Trainer Dárdai eine Weiterentwicklung gewünscht war, aber die mit einem noch unerfahreneren Trainer einleiten zu wollen, ist eben ein schwerer Fehler. Wenn nur Čović machbar war, hätte man bei Dárdai bleiben müssen. Zumal letzterer auch ein ganz anderer Typ ist, mehr „kernig“ als „nett“…

    Aber jetzt, wo Pál zurück ist, bekomme ich wieder Lust an meiner alten Liebe Hertha. Obwohl ich Yasemin Recht geben muss: Labbadia ist die ärmste Sau in diesem Spiel. So schlecht hat die Mannschaft ja gar nie gespielt, aber in entscheidenden Momenten fehlte aus irgendwelchen Gründen die Konzentration. Wenn man dann den berühmten „Impuls setzen“ will, bleibt einem als Verein ja kaum etwas anderes übrig, als den Trainer zu feuern.

    In diesem Zusammenhang hätte ich zwei Thesen anzubieten. Die erste: Preetz wäre am Ende der Saison sowieso gegangen (worden) – siehe Anmerkung von Henry. Die Installation von Schmidt und auch der Aufbau von Friedrich haben das zumindest als Option erscheinen lassen. Die immer wahrscheinlicher wurde.
    Die zweite: Entgegen der öffentlichen Verkündigung, die wohl eher etwas mit den Vertragsverhandlungen zu tun hatte, fiel die Entscheidung für den neuen, alten Trainer vor der für den Abschied des GF Sport. Und weil die für Dárdai ausfiel, musste Preetz schon zu diesem Zeitpunkt gehen, weil Pál niemals wieder unter diesem angetreten wäre. Zumal alle, die man als lohnenswerte Alternative so raunt, nicht zwingend Lust empfunden haben müssen. Ein Ralf Rangnick, der bei in- und ausländischen Spitzenvereinen im Gespräch ist, wird sich die Hertha eher nicht antun – Michis Gedankenspiele hierzu wären für mich reines Wunschdenken.

    Es geht nicht darum, das Wirken von Preetz in Bausch und Bogen zu verdammen. Er trat des Erbe des GröMaZ an. In Transferangelegenheiten bewies er immer wieder ein gutes Händchen, allein seine Entscheidungen bei der Trainerwahl wiesen eine erstaunlich hohe Absurditäts- (Skibbe, Rehhagel) und Misserfolgsquote auf. Besonders gut konnte er Wiederaufstieg, aber da wollen wir ja nicht mehr in, oder? Wann begann eigentlich bei mir das Gefühl, es könne mal lieber jemand anderes den Job übernehmen? Bei mir vielleicht früher als bei anderen: bei der Einstellung von Herrn Keuter. Da kam ein PR-Fokus in den Verein, der ihm nicht gut tat. Und der Verdacht liegt nahe, dass mit dieser PR auch der Einstieg von Tennor schön gequatscht wurde, aber man dann nicht wirklich wusste, die etwas unsicher fließende Knete sinnvoll einzusetzen. Spieler wie „Herr Freitag“ oder Monsieur Tousart gelten z.B. in der Sportpresse mittlerweile als teure Fehleinkäufe.

    In Sachen Pál 2.0 steht natürlich nicht fest, dass es viel besser wird. Aber schon dadurch, dass Preetz weg ist, hat Dárdai eine ganz andere Autorität als Labbadia. Ganz abgesehen von seinem Standing im Verein und bei den Anhängern. Und er hat bewiesen, dass er Spieler anpacken kann. Vermutlich wird sein Hauptaugenmerk darauf liegen, der Mannschaft eine Hierarchie zu verpassen, die auch auf dem Platz funktioniert. Der Fehler von Preetz war ja nicht nur, den Trainer falsch zu wechseln, sondern auch die alte Hierachie komplett zu zerstören. Alte Recken wie Ivanisevic, Kalou oder Skjelbred standen nicht mehr zur Verfügung, aber an ihre Stelle trat anscheinend niemand.

    Man sollte Pál nicht unterschätzen: Er weiß, was für gute Kicker er jetzt zur Verfügung hat, und er wird vermutlich nicht grundsätzlich 1:1 zu den alten Mitteln greifen, obwohl natürlich in dieser Situation an 1. Stelle die Verteidigung steht. Und vielleicht wird er mehr und mehr wieder jungen Spielern die Chance geben. Die bei Hertha aus irgendwelchen Gründen immer wieder schlecht geredet werden – da kauft man lieber einen Schwolow, während ein Gersbeck bei meinem auch (etwas weniger intensiv) geliebten KSC überzeugt.

    Lassen wir uns überraschen, aber das Stück mehr Bodenständig- und Bescheidenheit, das mit der Wahl des neuen Trainerteams deutlich wird, tut dem Verein in dieser Lage sicher gut. Über den Rest können wir reden, wenn es sich anbietet.

    Keep it rolling, friends!

    P.S.: https://www.youtube.com/watch?v=5n0qXSO7Z-Q
    P.P.S.: Lesetipp zu KKR https://www.amazon.de/Barbarians-At-Gate-Bryan-Burrough/dp/0099545837/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=3I5G49KR00OK0&dchild=1

    1. Hallo Werwohlf,

      danke für die Hinweise, Denkanstöße und generell deine Meinung. Leider habe ich gerade nicht die Luft, um da im Detail drauf einzugehen. Vielleicht können wir auf den einen oder anderen Punkt bei der nächsten Aufnahme eingehen.

      Gruß
      Steffen

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